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VFC-2021: Stimmen zum Belgien GP

  • Julian Kopp
  • 27. Juni 2021
  • 6 Min. Lesezeit

VFC-2021: Stimmen zum Belgien GP


Welch ein spannender Grand Prix wurde uns am letzten Sonntag geboten? Auch wenn ein starker Regen zu Mitte des Rennens angesagt wurde, hat es dagegen nur ganz kurz geregnet. Das Ergebnis: Es kam trotzdem stellenweise zum Chaos auch in Anbetracht dessen, dass viele Teams ihre bestehenden Taktiken bzgl. Boxenstopps und der Wahl der Reifen kurzfristig anpassen mussten. Wie das Ganze die Fahrer gesehen haben, könnt ihr aus der Zusammenfassung der Pressekonferenz entnehmen:


P1 – Jannis Wollborn (Newman Racing):

„Am Start war es schwierig loszukommen, alle haben versucht auf die trockene Ideallinie rüber zu kommen. Dennoch habe ich mir Lukas direkt geschnappt. Dann bin ich Sven und Polle ein paar Runden hinterhergefahren und hab zu-geguckt, wo sie vielleicht mal etwas weit gehen. Dann war es glaub Runde 4, wo ich Polle und Sven mir beide auf der Geraden auf einmal geholt hab. Ein paar Kurven später war ich dann Erster. Nach einem Fehler von Marc. Ich habe versucht die Pace vorne zu halten, aber der Russia war zu schnell. Ich habe Marc dann ohne mich groß zu wehren durch-gelassen und wollte zu dem Zeitpunkt einen 2. Platz mitnehmen. Dann bin ich an die Box und in der Boxeneinfahrt habe ich gehört wie der Russia Motor hochgedreht hat, als Marc sich gedreht hat. Ab da wusste ich schon, dass wenn ich keinen Mist mehr baue, ich das Rennen so gut wie gewonnen habe. Dann habe ich die Runden noch bis zum Ende durchgebracht und bin dann über die Ziellinie.“



P2 – Lukas Schmidt (Scuderia Cesario):

„War ein top Rennen von uns. Wir hatten kaum Vorbereitung und waren paceweise weit weg, zudem wurde mir in der ersten Kurve das Auto hinten komplett zerstört, was dem Selbstvertrauen ebenfalls alles andere als half. Die Strategie hat jedoch perfekt gepasst, und ich bin ein fehlerloses Rennen gefahren während ich von Fehlern von anderen profitieren konnte. Dadurch ist P2 ein fantastisches Resultat, ich bin mehr als zufrieden, wie das Rennen lief.“



P3 – Marc Schlüter (Russia Grand Prix):

„Das Qualifying verlief solide mit P2. Das Rennen allerdings war von mir kein gutes. Unsere Pace auf den Slicks war hier mindestens eine halbe Sekunde, wenn nicht sogar eine Sekunde, schneller als der Rest. Da nur mit P3 nach Hause zu kommen ist reine Schadensbegrenzung. Ich habe zu viele Fehler gemacht und den Sieg mehrfach weggeschmissen. Das es am Ende noch für P3 gelangt hat, war die Pace des Autos an diesem Wochenende auf den Slicks und die Tatsache, dass Schubert komplett zerstörte Reifen in den letzten Runden hatte. Das Ziel nun für Monza muss der Sieg sein, alles andere wäre eine Enttäuschung. Wir haben in Monza einen frischen Motor und da unser Auto aktuell einen Starken Top-Speed und eine gute Kurvengeschwindigkeit aufweist, muss es ein Sieg werden. Hoffentlich bleibt es diesmal komplett trocken. Vielleicht ist sogar ein Doppelsieg drin. Das wäre gut für die WM, wo wir 32 Punkte hinter Cesario bzw. 34 Punkte hinter Cliffort aktuell liegen. P3 ist somit immer noch machbar und mit einer sehr starken Punkteausbeute in Monza würden wir einen gewaltigen Schritt näherkommen.“



P4 – Sven Schubert (Volksmobil Blue Horns):

„Im Grunde P4 nicht schlecht aber irgendwo auch zu wenig. Insgesamt habe ich mir durch eigene Fehler ein besseres Resultat versaut und der ausbleibende Regen hat unsere Strategie komplett in den Sand gesetzt. 17 Runden auf dem soften Pironi sind halt einfach nicht möglich. Für Monza habe ich nicht groß Hoffnung aufgrund des Administrativen Fehlers unseres Teamchefs mit den Motoren.“



P5 – Alexander Ruett (Scuderia CM Motorsport):

„Strategie ging mit dem Wetter perfekt für mich auf, ich hatte auch das Glück im "perfekten" Moment der VSC in die Box zu kommen und meinen Stopp zu erledigen. Und so kam dann dank einer (endlich) fehlerfreien Fahrt der Platz 5 zustande. Ich glaube ohne die Probleme bei der Konkurrenz (Cliffort Reifen, Clipper Unfall) wäre es "nur" ein Platz 9 oder 10 geworden was aber auch ein gutes Ergebnis gewesen wäre. Kann mich also nicht Beschweren und bin einfach froh, dass endlich mal ein Sonntag vernünftig zu Ende ging.“



P8 - Kevin Peters (Volksmobil Blue Horns):

„Das Wochenende begann direkt mit einer schlechten Grundpace aufgrund des sehr alten Motors, was uns bewusst war. Im Trockenen hatten wir die Aussicht auf P11,12 und deshalb sagten wir uns im Qualifying direkt alles oder nichts und versuchten die letzten 7 min auf Trocken-reifen einen Poleversuch zu starten. Dies endete dann in der Eau Rouge in der Wand und mit P20. Daraus resultierte ein Boxen-gassenstart, da wir aus Österreich gelernt haben und ein Mittelfeldstart in der VFC zu viel Risiko mit sich bringt. Mit vollem Tank und harten Reifen schonte ich die ersten 5 Runden den Wagen und die Reifen komplett hinter dem Feld um dann mit freier Fahrt Boden gut zu machen. Als sich dann immer mehr Fahrer unter nassen Bedingungen wegdrehten, nahm ich extrem das Tempo raus und fuhr somit in dieser Phase in die Top 10. Mit dem Rennen selbst bin ich sehr zufrieden. Im Trockenen wäre ich niemals auf P8 gelandet. In Monza gehen wir mit dem jetzt extrem alten Motor in eine noch schlechtere Ausgangsituation, von daher hoffe ich auf ein, zwei Zähler.“



P12 – Tim Brendel (Razor Grand Prix):

„Das Rennen hätte für uns Big Points bringen können. Ich und Alex hatten echt eine gute Pace in den Mischbedingungen. Wir waren nach dem verkorksten Qualifying echt gut auf dem Vormarsch. Allerdings hat uns das Schlamassel am Ende der vierten Runde wieder zurück-geworfen und wir mussten beide relativ lange Reparatur-Stops einlegen. Danach war die Sache mit dem Wetter. Als der Regen kam habe ich ein wenig gezögert bevor ich für Regenreifen reingekommen bin. Ja... Eine halbe Runde später hat der Regen wieder aufgehört. Hat irgendwie zu meinem Rennwochenende gepasst. Zum Glück kam danach die VSC-Phase und ich konnte wieder zurück auf Trockenreifen gehen. Danach wars nur noch Vollgas und aufholen was halt so ging. Mit P12 am Ende war ich trotzdem nicht so happy.“



P13 – Max Hayman (Scuderia Cesario):

„Nachdem ich im Qualifying meine schnelle Runde in der letzten Kurve weggeschmissen habe, die für Platz 8 gereicht hätte, lief der Rennstart eigentlich sehr gut, ich konnte direkt zwei Positionen gewinnen und war nach dem „Chaos“ in der erste Kurve schon auf dem zehnten Platz. Durch eine Berührung mit Barwig nach der ersten Kurve hatte ich hinten einen Schaden, wodurch ich die Kurven nicht mehr wie gewohnt fahren konnte. Trotz zweier unnötiger Dreher konnte ich mich bis zur FCY-Phase in den Punkten halten, wo wir dann leider die falsche Entscheidung getroffen haben und auf Regenreifen wechselten, da wir auf mehr Regen spekulierten. Aufgrund des großen Zeitverlustes entschieden wir uns dann nach drei Runden wieder auf die Trockenreifen zu Wechseln. Zu Beginn fühlte ich mich überhaupt nicht wohl auf den Softreifen. Erst 5 Runden vor Schluss konnte ich alles aus dem Reifen rausholen. Leider hat es dann für P12 nicht mehr gereicht. Am Ende bin ich natürlich sehr enttäuscht über das Ergebnis, da eine Top 10 Platzierung definitiv möglich gewesen wäre. Jetzt gilt es aber seinen Blick auf Monza zu richten, um dort gemeinsam mit Lukas für das Heimrennen von Cesario ein tolles Ergebnis einzufahren.“



P16 – Jan Winter (Beta Giulia):

„Mein Rennen war soweit ganz solide. Dafür, dass ich 30 Minuten Vorbereitungs-zeit hatte und es meine erste richtige Regenerfahrung im SIM Racing war, bin ich mit meiner Leistung recht zufrieden. Aus der Box gestartet, um einen Crash zu vermeiden, ging es auch schon zügig nach vorne und habe schnell in diesen Bedingungen gelernt schnell zu sein. Ich war auf eine Ein-Stopp-Strategie vorbereitet und war gerade im ersten Stint schneller unterwegs, als ich mir selbst zugemutet hatte, obwohl ich keinen Boost verwendet hatte um Sprit zu sparen. Mein Gamble mit den Regenreifen ist leider nicht aufgegangen und ich war viel zu lange auf diesen Reifen, da ich auf Regen gehofft habe und habe dadurch ordentlich Zeit verloren und aufgrund eines Fehlers von mir gegen Gino auch noch eine Durchfahrtsstrafe kassiert. Das wars in dem Moment mit den Punkten. Dennoch hatte ich ein Super Battle gegen Alexander Kraft, der bestimmt unter dem Helm gekocht hatte, sorry dafür Alex, weil er von der Pace her viel schneller war, allerdings nicht auf den Geraden an mir vorbei konnte, bis ich einen Anfängerfehler gemacht hatte und meine Knöpfe auf dem Lenkrad vertauschte und er ganz einfach an mir vorbeizog. Letztendlich habe ich wichtige Entwicklungspunkte mitgenommen, die für Monza bestimmt nochmal gut sein werden.“



P17 – Yannik Barwig (Newman Racing):

„Das Rennen lief für mich persönlich nicht gut. Nach der von Bentenrieder aus-gelösten Startkollision bin ich ins Hinterfeld gerutscht, wo das Überholen sehr schwie-rig war. Es war mal wieder ein Ausrutscher, die ich reduzieren muss, um Newman zu helfen. Ich bin natürlich aber sehr glücklich über den Sieg von Jannis. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam in der Team-WM angreifen können und den Abstand zu VM verringern werden.“



P0 – Conzalez Cattivo (Teamchef Scuderia Cesario):

„Ich bin mit dem Ergebnis insgesamt sehr zufrieden. Beide Fahrer hatten nach der ersten Kurve zum Teil stark beschädigte Fahrzeuge. Wir haben sogar diskutiert ob wir während einer potenziellen Safety-Car-Phase einen Reparatur-Stopp einlegen. Lukas hat trotzdem den zweiten Platz geholt, was eigentlich aufgrund der ganzen Umstände ein Wunder ist. Das war sicher eines seiner besten Rennen aller Zeiten. Max hatte große Schwierigkeiten auf dem Heck. Wir haben uns deshalb für Regenreifen entscheiden und gehofft, dass es regnet. Hatte es dann aber nicht. Dementsprechend konnte Max nur P13 holen. Wir freuen uns auf Monza, haben eine super Stimmung im Team und eine große Ankündigung in der Hinterhand.“



Interviewer: Johannes Greulich


Hier gehts zur Wiederholung des Belgien GP:


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