Fünf Dinge, die wir vom Kanada Grand Prix gelernt haben
- Jörn Georg Dicks
- 2. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Ein definitiv spannender und chaotischer Kanada Grand Prix geht zu Ende und wir wollen einmal vor dem Rennen in Indianapolis zurückschauen, was wir gelernt haben.
Endlich Regen – Chaos und Spannung pur!

Als der Wetterbericht für den Kanada Grand Prix durchsickerte, mussten viele Fahrer erst einmal schlucken: Große Regenfälle wurden angekündigt, das Rennen versprach, eine extrem nasse Angelegenheit zu werden. In den Trainings verschlechterte sich dann die Laune der Fahrer zunehmend, die Strecke glich einer Eisbahn. Schließlich sollte der Regen aber nachgeben, was im Qualy aber weiterhin zu einer nassen Strecke und spannenden Angelegenheit wurde. Viele Fahrer meisterten wider Erwarten diese Hürde besser als gedacht und konnten dann im Rennen nochmals glänzen. Auf dieser abtrocknenden Strecke bot Kanada dann ein spannendes Rennen mit Unfällen, tollen Manövern und Kämpfen um den Sieg. So gerne wieder!
Mischbedingungen und Reifenpoker par excellence

Durch die Mischbedingungen im Rennen selbst boten sich darüber hinaus viele unterschiedliche Strategien, auf setuptechnischer und reifentechnischer Ebene: Zu Beginn wagten einige Fahrer den Start auf Trockenreifen, manche starteten noch auf Intermediates. Manche wagten nur zwei Stopps und verloren dadurch den Sieg, andere stoppten dreimal oder mehr. Beim Setup setzten einige Fahrer noch auf das Regensetup, andere wagten sich wiederum an ihr Trockensetup und gingen mit einer „Alles oder nichts“-Mentalität in den Rennabend. Das Resultat dieser unterschiedlichen Herangehensweisen sorgte dann für das bisher beste Rennen der Saison.
Bastian Paislers erster Sieg seit fast fünf Jahren

Viereinhalb Jahre hatte es gedauert, bis Bastian Paisler wieder ganz oben auf dem Podest stehen dürfte. Nach Malaysia 2020 darf sich der Niederrheiner endlich wieder als VFC-Sieger bezeichnen. Paislers Sieg in Kanada ist dabei ein Glanzstück: Unter extrem schwierigen Bedingungen gelang es Paisler, anfängliche Probleme durchzustehen und in der 2. Hälfte des Rennens sich den Sieg zu schnappen. Er bewies dabei Ruhe, dass richtige strategische Händchen und lernte aus seiner ersten Attacke beim letzten SC-Restart. So konnte der Razor-Teamchef dann Sven Schubert auf seiner Hausstrecke schlagen und schaltet sich damit in den Titelkampf ein.
Ein Podium für Velvet!

Als Christian Dittmer sich für Tim Brendel als Ersatzfahrer für Kanada entschied, konnte er wohl nicht ahnen, dass dies ein absoluter Glücksgriff werden würde; denn am Ende stand ein Velvet-Fahrer auf dem Podium! Brendels ehemaliger Teamchef Paisler hatte angegeben, dass der Ostdeutsche sehr gut auf Montreal klarkommt, was er dann auch im Rennen zeigte. Im Qualy setzte er den Velvet in Q2, im Rennen konnte er durch seine gewohnt konstante Fahrweise alle Verfolger hinter sich halten und profitierte dabei von den Fehlern der Konkurrenz. So stand Brendel nach 2020 wieder einmal auf dem Podium, was er selbst im Interview kaum glauben konnte. Brendels Status als Supersub dürfte damit gefestigt werden. Und Velvet kam dadurch aus dem Feiern gar nicht mehr heraus.
Kanada liefert – wie immer

Wenn man eine Strecke aus der VFC auswählen müsste, die immer spannende Rennen mit sich bringt, es wäre Montreal. Seit jeher steht die Strecke in der Liga für Spannung, tolle Duelle, Dramatik und Unfälle. 2022 war es Pascal Pohlenz` dramatischer Versuch, Alexander Kraft seinen ersten Sieg zu entreißen. 2023 gewann Sven Schubert von der Pole, musste sich aber ebenfalls mit Alexander Kraft und Heiko Kolvenbach um den Sieg streiten. 2024 rang dann Fabian Szyrzik den damaligen Weltmeister mit einer seiner Meisterleistungen nieder, während Schubert mit Marc Schlüter um Platz 2 kämpfte. Kanada liefert jedes Jahr aufs Neue, so auch in 2025: Paisler mit seinem erstem Saisonsieg, die Falcon-Fahrer mit insgesamt 16 Boxenstopps, dass Podium von Tim Brendel oder Alvin Trans Freak-Accident. Montreal zeigt einfach jedes Jahr aufs Neue, warum sie wieder im Kalender der VFC steht.
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