Fünf Dinge die wir vom Japan GP gelernt haben
- VFC-Media
- 4. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Nov.
Optiminal räumt komplett ab

Noch zu Saisonbeginn waren sich viele Experten sicher: An Razor GP führt in der Team-Wertung kein Weg vorbei. Vom ersten Rennen an lag das Team an der Spitze – nach dem Spanien-GP sogar mit einem komfortablen Vorsprung von 41 Punkten.
Doch die Geschichte nahm eine überraschende Wendung. Seit dem Frankreich-GP drehte Optiminal Esports richtig auf und holte satte 186 Punkte, während Razor nur auf 107 Zähler kam – eine beeindruckende Differenz von 79 Punkten.
Vor dem Saisonfinale steht damit fest: Die Team-WM ist entschieden – zugunsten von Optiminal Esports. Mit 38 Punkten Vorsprung bei nur noch 27 zu vergebenen Zählern hat das niederländische Team die Meisterschaft vorzeitig perfekt gemacht. Ein verdienter Triumph nach einer zweiten Saisonhälfte, die an Dominanz kaum zu überbieten war.
Bastian Paisler gegen Heiko Kolvenbach – Ein Duell eskaliert

Für den größten Aufreger des Japan-GPs sorgten Bastian Paisler und Heiko Kolvenbach. Zwei beinhart fahrende Piloten, beide bekannt für ihren kompromisslosen Stil – und diesmal am Limit des Erlaubten.
In der Schlussphase des Rennens kollidierten die beiden Rivalen beim Anbremsen auf die letzte Schikane. Beide verloren ihre Frontflügel und mussten an die Box. Dabei kam es zu einer weiteren Szene: Kolvenbach fuhr aus dem Kiesbett unachtsam zurück auf die Strecke, wo SVL-Pilot Sander van Leeuwen nicht mehr ausweichen konnte. Der Kölner entschuldigte sich sofort, eine Strafe dürfte dennoch folgen.
Wer jedoch der eigentliche Auslöser des Crashs war, bleibt umstritten. Einige im Fahrerlager werfen Kolvenbach eine zu späte Reaktion vor – andere sehen die Schuld bei Paisler, der angeblich ungewöhnlich früh bremste. Fakt ist: Das Verhältnis der beiden ist angespannt, und das letzte Wort in diesem Duell ist ganz sicher noch nicht gesprochen.
Moelling und Mancini – Zwei Rookies drehen auf

Robin Moelling und Mirco Mancini waren die positiven Überraschungen des Japan GPs.
Moelling, der in den letzten Rennen bereits durch starke Pace auffiel, setzte seinen Aufwärtstrend fort und holte in seinem vierten VFC-Rennen sein erstes Podium – ein verdienter Meilenstein.
Noch spektakulärer war der Auftritt von Mirco Mancini. Der Italiener wurde erst kurzfristig von Simspark Racing als Ersatz für Benjamin Reinhardt verpflichtet und sorgte schon im Qualifying mit Platz drei für Aufsehen. Im Rennen fuhr er abgeklärt und fehlerfrei – Rang fünf im ersten VFC-Start!
Während Moelling Gerüchten zufolge 2026 zusammen mit Freund Daniel Scott zu einem Neueinsteiger-Team wechseln wird, ist Mancinis Zukunft noch offen. Nach dieser Leistung dürfte der Italiener jedoch eine der heißesten Aktien auf dem Fahrermarkt sein.
Stefan Schubert - Der stille Held

Eine der bemerkenswertesten Geschichten des Wochenendes schrieb Stefan Schubert. Der Routinier kämpfte im Vorfeld mit starken Rückenproblemen, die ihn am Renntag eigentlich zum Aufgeben zwangen. Kurz vor dem Start erklärte er, dass die Schmerzen zu groß seien, um zu fahren – und setzte sich dann doch ins Cockpit.
Unter größten Schmerzen brachte Schubert das Rennen zu Ende. Nur eine späte Durchfahrtsstrafe verhinderte mögliche Punkte. Nach dem Rennen konnte der Schwabe nur mit Hilfe aus dem Rig steigen – so stark waren die Beschwerden.
Auch wenn er meist im hinteren Feld unterwegs ist, verdient dieser Einsatz höchsten Respekt. In einer Zeit, in der oft das letzte Prozent fehlt, zeigte Schubert, was echter Renngeist bedeutet.
Degner 1 – der Endgegner der Ex-Teamkollegen

Die Degner 1 in Suzuka gilt als eine der ikonischsten und gleichzeitig schwierigsten Kurven des gesamten Kalenders – und sie wurde zum Verhängnis für zwei ehemalige Teamkollegen.
Sowohl Fabian Walter als auch Jan Wiegels, einst gemeinsam bei Horizon Motorsport, rutschten unabhängig voneinander in fast identischer Weise in der Degner 1 ab – beide landeten in der Mauer. Besonders bitter für Wiegels, der zu diesem Zeitpunkt auf Podiumskurs lag.
Ein doppelter Ausfall, der den Titelkampf zwar nicht mehr entscheidend beeinflusste, aber erneut zeigte: Suzuka verzeiht keine Fehler – und die Degner 1 schon gar nicht.


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