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Division 2 Vorbericht: Großer Preis von Portugal – Achterbahnfahrt am Meer

  • Jörn Georg Dicks
  • 10. Apr. 2022
  • 8 Min. Lesezeit

Nach mehreren Wochen Pause kommt die Division 2 zu ihrem dritten Lauf im Jahr 2022. Hierbei geht es nach Portugal, wo die Fahrer den schwierig zu meisternden Kurs von Portimao bewältigen müssen. Hier nun der Vorbericht für den portugiesischen Grand Prix der D2.



Chapman Racing

Die Freude bei Chapman war nach dem Australien Grand Prix riesengroß. Nach einem hartem Kampf, Pech, welches sich plötzlich in Glück umkehrte und ein wenig Chaos sicherte sich das Traditionsteam von Leif Nordic seinen ersten Sieg in dieser Saison, darüber hinaus einen Doppelsieg. Puschke gewann vor seinem Teamkollegen Roy Seifert, wodurch man sich die Führung in der Team-WM sicherte und mit Puschke die WM anführte.

In Portugal muss Seifert allerdings alleine den Chapman um den Kurs tragen. Philipp Puschke fährt in der VFC und scheidet somit aus dem Titelkampf aus, Seifert könnte hierbei aber diese Rolle einnehmen. Der Deutsche hat sich auf Portimao bisher sehr stark gezeigt, führt die momentane Zeitenliste drei Zehntel vor seinem nächstem Konkurrenten an. Seifert nutzt so gesehen das Momentum aus Australien, um sich für seinen ersten Rennsieg in Stellung zu bringen. Sollte dies heute Abend klappen, dürfte der Chapman-Fahrer ernsthaft im Titelkampf zu finden sein.



Falcon Academy

Mit einem lachenden und weinenden Auge verließ die Falcon Academy den Adelaide-Kurs. Mit einem drittem Platz holte Rouven Meschede das Maximum aus einem von Chaos bestimmten Rennen heraus, blieb damit vor allem im Meisterschaftskampf, nachdem die Konkurrenten patzten oder durch Pech aus dem Rennen waren. Doch dessen Teamkollege Moritz Kropp setzte seine kleine Negativserie aus Südafrika fort, verursachte in der Frühphase mehrere Kollisionen und schließlich ein Safety Car, welches zu vermeiden war. Das Ergebnis sind Strafpunkte und eine Rennsperre in Portimao.

So geht Rouven Meschede alleine für die Falcon Academy an den Start. Das junge Talent kommt dabei aus zurückliegend sehr guten Wochen; mehrere VFC-Einsätze, dazu ein überraschendes Podium aus Spanien stehen zu Buche. Meschede reitet auf einer Welle der Euphorie, die er jetzt wohl sehr gerne auf die D2 ausweiten würde. Dabei ist er nur drei Zehntel hinter dem Führenden der Zeitenliste, dazu dürfte er noch nicht alles gezeigt haben. Sollte diese Pace weiter anhalten, ist der Falcon-Fahrer wieder einmal ein Anwärter auf den Sieg.



Volksmobil Senior Team

Die Köpfe blieben hängen beim Volksmobil Team in Australien. Nach einem vernünftigem Qualy, wo es zwar nicht für die Pole aber P3 und P7 reichte, ging für beide Fahrer ein gutes Ergebnis in Rauch auf. Peter Andrews hatte von Beginn des Rennens an nur Probleme, auch ein switch auf eine andere Strategie mit harten Reifen brachte schlichtweg nichts. Nach einer weiteren Kollision mit der Wand hab Andrews das Rennen schließlich auf. Weiter vorne gab es noch mehr Drama, als Jannik Maleika in Führung liegend einen Disconnect erlebte und so den Nuller für VM perfekt machte.

Dementsprechend dürfte das Motto Payback sein. Maleika hat wieder einmal gut trainiert und die verspricht mit seiner Pace aus den Trainings einen spannenden Kampf um die Pole und den Sieg. Dabei dürftem ihm nur Roy Seifert und Rouven Meschede gefährlich werden, die Fahrer, mit denen er auch um die Meisterschaft fahren wird. Peter Andrews ist erstaunlicherweise deutlich weniger gefahren als sein erfahrener Teamkollege; der US-Amerikaner hatte erklärt, dass er mit der Strecke einfach wenig Spaß habe. Es wird sich zeigen, wo der Teamchef am Ende des Abends steht.




Hope Racing

Mit dem Drama rund um SCMM und schließlich dem Abgang des italienischen Teams aus der VFC und GSO ist man bei Hope Racing nun auch vom Status der Kooperation weg. Dadurch verliert man allerdings auch Kevin Peters als Ingenieur, der bisher mit Rat und Tat zur Seite stand. Diese Hilfe hatte vor allem in Australien geholfen, wo man in Form von Chris Neugebauer P2 in der Qualifikation holte und im Verlaufe des Rennens durch zwei gute Starts zeitweise führte. Durch zu viele Cuts führten zu einer Durchfahrtsstrafe, die dann auch noch falsch abgesessen wurde, weshalb man sie wiederholen musste. Das sorgte am Ende für P4 und P6; Enrik Horn hatte unbemerkt ein ruhiges Rennen für sich gefahren und von P7 aus startend dann den sechsten Platz geholt. Big Points also für den deutschen Rennstall.

Der Abgang von Peters aus der GSO hatte sich aber bei Hope Racing bemerkbar gemacht. Im Training zum Portugal GP struggelte Neugebauer merklich, hatte Probleme mit der Balance des Autos auf dieser schwierigen Strecke. Dies scheint der Rheinländer aber nun einigermaßen unter Kontrolle zu haben; trotzdem wird es ein schwieriges Rennen für Hope Racing. Neugebauer steht mit einer Sekunde Abstand auf P6 der Zeitenliste, Teamkollege Enrik Horn ließ sich noch gar nicht auf dem Server blicken. Mit den Problemen im Auto könnte es schwierig für die Jungs von Hope werden, Punkte sind aber wohl drin.



Scuderia Basilea Corse


Bei diesem Rennen nicht anwesend.



Manziel GP

Zwei durchaus frustrierende Rennen erlebte man beim amerikanischen Traditionsteam von Manziel GP. In Südafrika kämpfte man lange Zeit ums Podium, durch technische Fehler wurden es "nur" vier Punkte. Und in Adelaide wurde Travis Carter früh Opfer von Moritz Kropp, während Morgan Freeway in aussichtsreicher Punkteposition wieder den Wagen verlor und nur zwei Punkte mitnehmen konnte. So steht man nur auf P6 der Team-WM; eigentlich wäre da mehr möglich.

Die momentane Position in der Team-WM will man bei Manziel GP wohl in diesen Rennen zum Positivem verändern. Dabei bietet sich mit dem Fernbleiben der Scuderia Basilea Corse und den Problemen bei Hope eine günstige Gelegenheit. Das Trainingspensum war dagegen bisher nicht so groß bei beiden Fahrern. Teamchef Travis Carter hat bisher nur 14 Runden gesetzt und ist über fünf Sekunden hinter der Spitze. Sein Teamkollege Freeway ist dagegen auf P4 und augenscheinlich im Kampf ums Podium wiederzufinden, doch auch bei ihm sieht das Trainingspensum eher mager aus, was eigenartig ist, da Portimao Freeways Lieblingsstrecke ist. Das sollte aber kein Problem sein, solange die Konstanz stimmt, denn so sollte Manziel GP heute gut Punkte mitnehmen dürfen.



Sapphire Motorsport

Auch bei Sapphire gibt es eine Änderung beim Driver-Lineup. Nach dem guten Ergebnis in Australien, wo Tim Hauck nach einer starken Fahrt vier Punkte für den Rennstall holte, kündigte dieser an, dass er in die VFC zur Scuderia Rinaldi gehen würde. Hierdurch scheint neben Jendrik Bierhoff fürs erste der Teamchef selbst, Marlon Jeuck, ins Cockpit zu steigen. Dabei zeigt sich in Portimao bisher, dass beide Fahrer nicht wirklich begeistert von der Strecke in Portugal sind. Jeuck und Bierhoff sind im hinteren Feld mit weitem Abstand zur Spitze zu finden, Bierhoff erklärte sogar, dass er die Strecke absolut nicht leiden könne. Deshalb steht bei Sapphire wohl das Rennen unter dem Motto, es einfach hinter sich zu bringen.




Archer GP

Wieder einmal hat es Patrick Newman durch schieres Durchfahren geschafft; nach nur zwei Rennen hat Newman wieder einmal drei Punkte geholt und ist damit auf P8 der Team-WM. Dabei blieb Newman wie immer relativ unauffällig, hielt sich aus allem raus und wurde hierfür belohnt. Einziges Manko des Renntags war dabei, dass Newman sich in der Qualifikation hinter dem Trainingsweltmeister Stefan Schubert wiederfand. Der Vater des Vizeweltmeisters Sven Schubert scheint dabei immer weiter auf Touren zu kommen, wird schneller und schneller. Für Punkte hat es bisher aber nicht gereicht.

Das könnte sich beim kommenden Grand Prix ändern. Schubert zeigt eine großartige Pace für seine Verhältnisse, ist innerhalb einer Sekunde zur Spitze und dürfte mit dem extrem hohen Trainingspensum wissen, wie er die Strecke zu meistern hat. Sollte der Oldtimer durchkommen, was die einzige Herausforderungen für Schubert werden dürfte, so gibt es definitiv Punkte. Auch Patrick Newman ist guter Dinge, was eine mögliche Punkteausbeute angeht. Dabei geht der Newman-Teamchef wieder auf die altbewährte Taktik: Durchfahren.



Cliffort Royal Racing

Ein schwieriges Rennen erlebte Jan Berberich in seinem weißen Renner. Die Qualifikation lief für den GSO-Veteran super, für Platz 8 reichte es am Ende, setzte dabei Peter Andrews unter Druck und wurde so gesehen Best of the Rest. Das Rennen lief für den Veteran dann eher weniger gut, dort wurde Berberich in viele Kollisionen verwickelt, hatte dabei einen spannenden aber harten Fight mit Peter Andrews, nur um dann auf P11 zu landen. Nichtsdestotrotz sind die bisherigen Leistungen für Berberich wohl sehr motivierend.

Das zeigt sich auch weiterhin im Trainingspensum von Berberich, der im Vergleich zu letztem Jahr deutlich größer ist. Dazu ist die Pace beim Deutschen weiterhin sehr gut, auch, wenn er bisher 1.5 Sekunden off-Pace ist. Dabei ist aber abzuwarten, wie und ob Berberich seine beste Zeit schon im Rennen oder Qualy gezeigt hat. Dabei ist vor allem für Berberich wichtig, dass er nun endlich einen Teamkollegen hat: Mit Thomas Raschke hat der Deutsche einen Fahrer, der sich laut besten Zeiten bisher im Mittelfeld platzieren wird. So gibt es möglicherweise Punkte am heutigen Abend.



Agil Racing

Toni Wenzel schwingt sich ein wenig zum Alleinunterhalter bei Agil auf. Hanspeter war im letzten Rennen nicht anwesend, Wenzel hingegen war beim Australien GP voll dabei, zeigte im Qualy zwar eine schwächere Leistung, fuhr dann aber trotz viel Chaos und einem selbstverschuldeten Fehler trotzdem auf P10 und holte den ersten Punkt für Agil Racing. Das dürfte er Oldtimer aus Österreich wohl gerne fortsetzen wollen.

Hierfür hat er die Chance in Portugal. Sein Teamkollege Hanspeter hat noch keine Runde getätigt und dürfte wahrscheinlich auch nicht zum Rennen antreten. Wenzel hingegen war schon auf der Strecke, fuhr 39 Runden und findet sich mit seiner besten Zeit im Mittelfeld wieder. Hierbei ist auch wieder die Frage, ob es Qualy oder Rennen war; der Österreicher hat dabei aber immer gezeigt, dass er im Rennen ein konstanter Fahrer sein kann, vor allem aufgrund der Erfahrung. Ein Kampf um die Punkte ist also möglich.



URL Racing

Tobias Dorsch erlebte in Australien einen fürchterlichen Grand Prix. In der Qualifikation noch auf P11, wurde Dorsch früh ein Opfer von Moritz Kropp und verlor den Frontflügel. Von da an war nicht mehr viel möglich für Dorsch, auch nach dem Restart. Der Norddeutsche fuhr seinen Stiefel ab, war gegen Ende noch in einen Fight mit Bierhoff und Berberich verwickelt und fiel am Ende auf P13 ab.

Dieses Negativerlebnis dürfte Dorsch wohl gerne in Portugal vergessen machen, dafür stehen seine Chancen aber eher weniger gut. Der URL Fahrer gab an, dass er zwar vorbereitet sei, sich aber nicht groß auf das Rennen freue. Bisher spiegelt das auch die Zeiten im Training wieder, dort ist Dorsch 2.4 Sekunden von der Spitze weg, führt quasi das Mittelfeld an. Er dürfte sich dabei im Fight mit Wenzel oder Berberich sein, vielleicht aber auch nur im Niemandsland zu finden sein.



Infernal Void Racing

Das Meisterschaftsteam aus 2021 tritt nach einem Rennen Pause wieder an, findet sich durch den Ausfall in Australien auf dem drittletzten Platz wieder; ein deutlicher Abstieg im Vergleich zum letzten Jahr. Die Meisterschaft zu verteidigen dürfte dabei aber ohnehin nicht der Anspruch von Infernal Void sein; gelegentlich Punkte einzufahren ist dabei wohl das Ziel der Jungs bei Infernal.

Stefan cerne und Philipp Maier sind dabei zum ersten Mal gestern gefahren und haben sich oberhalb der Hinterbänkler platziert. Dabei ist zu erwähnen, dass beide nur eine tausendstel voneinander entfernt sind; von der Pace her sind die beiden sich also ebenbürtig. Möglicherweise dürfte aber bis zum Rennstart noch einiges mehr kommen, Punkte werden aber schwierig werden, zumindest bei normalem Rennverlauf.



Mandalore Racing

Nach einem Rennen Pause wird auch Mandalore wieder antreten. Dabei verlief das Rennen in Kyalami gerade für Christian Dittmer gar nicht schlecht, ebenso D2-Ersatz Robin Ihde. In Australien waren beide Fahrer allerdings nicht zu finden, ein Umstand, der nicht überraschend war; Dittmer war fast sieben Sekunden weg.

Ob Dittmer wieder in Portugal antritt, ist fraglich. Bisher stehen nur fünf Runden zu Buche, dazu ist Dittmer neun Sekunden off-Pace. Ohne großes Trainingspensum dürfte es auf Portimao für den Mandalore-Fahrer schwierig werden.

Einer, der definitiv fahren wird, ist Teamchef Nico Postkämper, so hat er es zumindest im D2-Chat angekündigt. Hierbei ist er ebenso sehr stark off-pace, aber für Postkämper gilt ohnehin wahrscheinlich nur Spaß zu haben.



Autor: Jörn Georg Dicks

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